Mittwoch, 17. August 2016
Abschluss meines Auslandsjahres & Fazit
Am 4. Juni ging es schließlich wieder zurück in die Heimat und nun gilt es natürlich noch ein Abschlussfazit zu ziehen.
In meinem knappen Jahr im Ausland hatte ich die Gelegenheit
viele unglaublich schöne Orte zu sehen und zu erkunden
einen Einblick in viele verschiedene Kulturen und deren Lebensweisen zu bekommen
Schwedisch zu lernen
Mein Spanisch zu verbessern
zu lernen, manchmal auch ohne Worte erfolgreich zu kommunizieren
und natürlich viele nette Menschen aus verschiedenen Ländern kennenzulernen und länder-/kontinentübergreifende Freundschaften zu schließen.

Meine beiden Auslandssemester könnten natürlich unterschiedlicher kaum gewesen sein – zuerst ging es ins weit entfernte, heiße, riesige und chaotische Mexiko mit seiner unglaublichen Landschaft und an kultureller Vielfalt und Gastfreundschaft kaum zu überbietender Bevölkerung und anschließend ins (entfernungstechnisch und kulturell) relativ nahe, geordnete, ruhige und kalte Schweden mit seiner ebenfalls wunderschönen Landschaft.

Wie erwartet bekam ich in Mexiko ein halbes Jahr lang kaum einen anderen Europäer, geschweige denn Deutschen, zu Gesicht – ein ideales Umfeld, um voll in die Kultur des Landes einzutauchen, unter Mexikanern zu leben und wirklich viel Spanisch zu lernen.
Außerdem hatte ich Gelegenheit, eine völlig andere Lernkultur und Administration einer Universität kennenzulernen und natürlich viele beeindruckende geschichtsträchtige Orte Mexikos zu besuchen.

Bei der Ankunft in Schweden traf ich (zu meinem Entsetzen) direkt beim Aussteigen aus dem Flieger einen anderen deutschen Erasmus-Studenten (sorry Thomas^^) und auch während des gesamten Semesters sollte es sehr schwierig bleiben, aus dem Erasmus-Umfeld (mit unglaublich hohem „Deutschen-Anteil“) auszubrechen und lokale Studenten kennenzulernen. Trotz angestrengter Bemühungen inklusive Uni-Kurs fand ich es auch ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, wirklich Schwedisch zu lernen und zu sprechen, nicht nur aufgrund der hohen Anzahl an Erasmus-Studenten, sondern auch aufgrund der perfekten Englisch-Kenntnisse fast ausnahmslos aller Schweden.
Natürlich versuchte ich auch in diesem Semester, möglichst viel von der Landschaft Schwedens und in diesem Fall auch der umliegenden Staaten (Dänemark, Estland, Lettland, Finnland, Russland), kennenzulernen.

Rückblickend war die Kombination dieser beiden Extreme wohl gerade das Richtige.

Außerdem kann ich nach einiger Zeit zurück in Deutschland nun auch bestätigen, dass an der „After-Erasmus-Depression“ (wobei Erasmus für den Auslandsaufenthalt steht und ganz klar nicht für das Programm) schon etwas dran ist; dass es wirklich nicht so einfach ist, zurück zu kommen und wirklich anzukommen. Einerseits kommt man zurück in vertraute Strukturen, wo man die Abläufe kennt und eine Sprache gesprochen wird, die man ohne Anstrengung versteht, andererseits ist doch alles anders als zuvor. Man selbst hat sich verändert und weiterentwickelt, hat viel gesehen und kennengelernt, was vielleicht im Widerspruch zu einigen in Deutschland gängigen Vorstellungen steht, und andererseits hat sich auch das Umfeld zuhause weiterentwickelt, manch bekanntes ist verschwunden und manch neues hinzugekommen, ohne dass man an diesem Veränderungsprozess teilhaben konnte. Alle, die mich kennen, wissen, dass ich niemand bin, der besonders an eine „Heimat“ gebunden ist und dass es mir daher noch nie schwer gefallen ist, wegzugehen. Aber es ist wirklich nicht einfach, zurück zu kommen.
Ich hoffe, dass mein Blog euch gefallen hat, euch einige Einblicke in meine Erlebnisse fernab von Deutschland gewähren konnte, euch vielleicht zum Schmunzeln gebracht hat, euch manchen langweiligen Tag oder manche lange Lernphase etwas versüßt hat und euch eventuell sogar Lust gemacht hat, Schweden oder Mexiko oder doch ein ganz anderes Land einmal zu bereisen.
Enden möchte ich ihn mit einem Zitat, das, obwohl viel und manchmal an unpassender Stelle verwendet, nichts von seiner Aussagekraft verloren hat.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt



Sehenswürdigkeiten Stockholms
Hejhej!
Außer den Sachen, die ich in Blogeinträgen schon beschrieben habe, habe ich natürlich noch mehr kleinere Sehenswürdigkeiten in Stockholm besucht, die ich euch gerne empfehlen möchte:

Im Tekniska Museet gibt es interessante, wechselnde Ausstellungen zu Themen rund um technische Entwicklungen und Innovationen. Besonders unterhaltsam fand ich den „MegaMind“-Teil, bei dem auf sehr interaktive Weise Ideenfindung und Kreativität angeregt werden sollte. Außerdem wurde dort Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns gegeben und einige der neuesten Innovationen wurden vorgestellt, beispielsweise Bildschirme, auf denen man durch Augenbewegungen zeichnen konnte oder das „Mindball“-Spiel, bei dem man den Ball mithilfe von „Gedankenkraft“ (über spezielle Stirnbänder) bewegen muss.











Im winzigen Biologiska Museet gibt es nur eine sehr kleine Ausstellung, die zugegebenermaßen zum allergrößten Teil aus ausgestopften Tieren der skandinavischen Tierwelt besteht. Trotzdem ist es wirklich nett gemacht und da es in direkter Nähe zu Skansen (lebende Tiere) und dem Vasamuseet liegt sicherlich einen kurzen Besuch wert.











Auch das Nordiska Museet liegt direkt neben dem Vasamuseet und ist schon von weitem nicht zu übersehen. Das riesige Museumsgebäude, das meiner Meinung nach irgendwie Hogwarts ähnelt, ist auch aus der Nähe von innen wie außen absolut sehenswert. Die Ausstellungen, die sich mit schwedischen (und skandinavischen) Traditionen befassen, sind leider bis auf einen Teil über die Sami (die indigene Bevölkerung Lapplands) etwas eintönig.















Um die unglaubliche Natur Schwedens aus nächster Nähe zu genießen, machte ich außerdem bei einem „Walk into the Woods“ im nahe Stockholm gelegenen Tyresta-Nationalpark mit. Da die Studentin, die den Ausflug organisiert hatte (und sich im riesigen Park auskannte) offenbar vor irgendetwas auf der Flucht war und in einem Tempo voranschritt, der eher an einen „Gewaltmarsch in the Woods“ erinnerte, verlor der hintere Teil der Gruppe (inklusive mir) irgendwann den Anschluss. So verließ ich mir auf eine Gruppe Italiener mit einem Plan des Parkes und (vermeintlich) Ahnung wohin es gehen sollte – ein schwerer Fehler. Die Kurzfassung: nach 10 Kilometern Rundgang durch den Park legten wir schließlich in der Dämmerung einen Sprint über ein paar mehr Kilometer ein, um den (angeblich) letzten Bus des Abends zu erwischen und nicht im Park zurückzubleiben.
Insgesamt war es einer der misslungensten Ausflüge meines Lebens – der Park ist aber wahrscheinlich sehr sehenswert, wenn man genug Zeit und einen verlässlichen Plan mitbringt.

















In der Woche vor meiner Abreise war ich bei strahlendem Sonnenschein noch im Botanischen Garten, der natürlich besonders für Pflanzenliebhaber sehr sehenswert ist (aber auch für mich, die von Blumen höchstens die Farbe unterscheiden kann, war der Garten auf jeden Fall einen Besuch wert). Die Rückseite des Gartens liegt (wie so oft in Stockholm) am Wasser, wo man im Sommer bei schönem Wetter sicher einige ruhige, entspannte Nachmittage verbringen kann.
Mein persönliches Highlight wartete aber am „Japanese Pond“ auf mich: im Schilf am Teichrand versteckte sich eine Enten-Mama mit fünf unglaublich süßen kleinen Küken, die ich dank in weiser Voraussicht mitgebrachten Brotes auch aus nächster Nähe zu sehen bekam.





















Auch so habe ich natürlich einige Spaziergänge in Stockholm unternommen, wobei man in dieser wunderschönen Stadt immer wieder unglaubliche Anblicke geboten bekommt.
Hier noch einige Highlights:



















Hejdå!



Dienstag, 16. August 2016
Nachtrag - Skansen
Hejhej!

Jetzt ist ja schon ganz schön viel Zeit vergangen seit meiner Rückkehr aus Schweden, aber trotzdem wollte ich meine letzten, laaaange geplanten Blog-Einträge noch mit euch teilen (die ich bisher immer wieder vorbereitet, verbessert und dann wieder vergessen oder aus Zeitmangel nicht hochgeladen habe) - ich hoffe, so meinen Blog noch schön abrunden zu können und noch ein paar Eindrücke aus Stockholm mit euch zu teilen.
Am Wochenende vor meiner Abreise habe ich es mir nicht entgehen lassen, bei schönstem Wetter ein zweites Mal Skansen, das größte Open-Air-Museum der Welt, zu besuchen. Ich war im Februar mit Nadja während ihres Besuchs in Stockholm schon einmal dort gewesen, wo der Park aufgrund der Februarkälte und des Schnees ein ganz anderes Flair hatte.
Auf dem riesigen Gelände von Skansen sind dabei einerseits schwedische Original-Häuser und Farmen aus allen Teilen des Landes und andererseits zahlreiche skandinavische Tiere zu bestaunen.
Neben Rentieren, Elchen, Luchsen und Vielfraßen waren diesmal auch die Wölfe und Bären (inklusive vier kleiner, unglaublich süßer Bärenbabys) zu bestaunen.
Außerdem hörte ich mir am Nachmittag einen Vortrag über die Elche an, wobei uns die Pflegerin viel über diese in Schweden „Skogens Konung“ (König des Waldes) genannten Riesen erzählte. Außerdem erklärte sie uns das Konzept des Parks, nur in Schweden einheimische Tiere zu zeigen, da diese das ganze Jahr über in den Außengehegen bleiben können und an das Klima gewöhnt sind.
Nebenbei gab es noch eine unglaubliche Anzahl von Babygänsen und einen ziemlich aufdringlichen Pfau zu sehen (: .
Insgesamt ist der Park wirklich für Alle empfehlenswert, die sich für schwedische Landschaften und Bauweisen interessieren oder einfach gerne in den Zoo gehen.
Hier ein paar Eindrücke:


Eine kleine Park-Übersicht

















Baby-Bären :)





Büffel (skandinavisch?)

Ein Riesen-Eichhörnchen

Elche :)





Gänse-Babys :)



Luchse

Ein (ziemlich zutraulicher) Pfau

Rentiere :)







Robben (da gibt es an Schwedens Küsten wirklich viele von)





Vielfraß

Wolf (auf dem Foto zugegeben nur mit Lupe sichtbar)

Und zu guter Letzt ein unglaublich süßer Baby-Lemur im Affenhaus






Hejdå!



Mittwoch, 1. Juni 2016
Eine Stadt in einem Tag – Riga
Hejhej!
Da man als Student ja immer bereit für eine (günstige) Spontanreise ist, habe ich Anfang letzter Woche mit Anikó und Ákos kurzfristig einen Ein-Tages-Cruise in eine weitere neue Stadt gemacht – nach Riga, der Hauptstadt Lettlands.
Kurze Bemerkung: Da Anikó eine leidenschaftliche Fotografin mit (Nicht-Smartphone-)Kamera ist, gehen manche der folgenden Fotos (im Zweifelsfall die Guten) auf ihr Konto (: .
Am Montag Nachmittag ging es also mit der Fähre los (glücklicherweise hatte ich die anderen überzeugen können, nicht die günstigste Kabine auf Deck 2 zu buchen, so dass ich keine Todesängste ausstehen musste :D), wobei wir dieses Mal dank des sonnigen Wetters den Sonnenuntergang vom Außendeck aus bewundern konnten, ohne einzufrieren oder weggeweht zu werden.















Nach einem kurzen Rundgang auf dem Schiff (auf dem es leider kein günstiges Essen, dafür aber schnelles WiFi gab – man kann nicht alles haben) sahen wir uns eine Weile die Show (inklusive ziemlich kurioser Tombola-Preisverleihung auf Lettisch/Schwedisch/Russisch) an und machten einen kurzen Abstecher in den DutyFree-Shop, bevor wir uns gut für den nächsten Tag ausruhten.



Pünktlich um 11 Uhr legten wir in Riga an, wo wir uns ohne wertvolle Zeit zu verlieren direkt auf den Weg in die Stadt machten.
Erster Stopp war das Schloss, das man leider nur von außen besichtigen konnte - danach ging es kreuz und quer durch die schöne kleine Altstadt, vorbei an (und hindurch durch) viele(n) Kirchen und Museen bis zum Restaurant LIDO, das uns empfohlen worden war und wirklich günstiges und leckeres Essen im „Kantinen-System“ anbot.

Willkommen in Riga!


Kirche #1


Der mittlere der "3 Brüder"


Kirche #2 - Der Dom




Das Kunstmuseum




"Die Rigaer Stadtmusikanten"


Schönes Haus #1


Schönes Haus #2


Kunst :D


Im Gässchen zum Schwedentor






Kirche #3


Essen - dieses Foto zeigt, warum ich kein Instagram habe :D


Gestärkt ging es direkt weiter durch den wunderschönen Stadtpark, vorbei an der Nationaloper, der „Laima Clock“ und dem Freiheitsdenkmal bis zur russisch-orthodoxem Nativity of Christ Kathedrale. Danach gingen wir noch einmal zurück ins LIDO (es lag sowieso auf dem Weg :D), da Ákos gerne noch das lettische Bier (und davon gab es eine gute Auswahl) probieren wollte und wir im Umkreis des Restaurants einige schöne Souvenirmärkte und kleine Läden entdeckt hatten.

Die Oper






Die "Laima Clock"


Die Deutsche Botschaft aka. schönes Haus #3


Das Freiheitsdenkmal


Kirche #4 - die orthodoxe Kathedrale


Der Stadtpark


Liebesschlösser advanced


Die Aussicht...




...auf schönes Haus #4...


...und den Turm.


Auf dem Weg dorthin machten wir auf mein eindringliches Betteln hin noch einen Abstecher zum „Katzenhaus“ – warum es so heißt, ist auf dem Foto selbsterklärend. Die Katze auf dem Dach ist auch ein sehr beliebtes Symbol überall in Riga und auf unendlichen Souvenirvariationen (zum Glück ausgenommen echter Katzen) – woher es allerdings kommt oder was es mit der Stadt zu tun hat, habe ich leider nicht herausfinden können.

Der "kleine Platz"...




...mit dem Katzenhaus :)




Anschließend ging es über die „Akmens tilts“ Brücke zur lettischen Nationalbibliothek, einem von außen wie innen sehr eindrucksvollen Gebäude, von dem aus man angeblich einen sehr schönen Ausblick über die Stadt genießen kann (wir haben aber leider keinen Weg nach oben gefunden).

Über die Brücke...


...zur Bibliothek.






Anikó wollte anschließend noch das etwas weiter entfernte Gebäude der Lettischen Akademie der Wissenschaften besichtigen, da mir der Umweg aber zu weit war und ich noch einen Costa-Kaffee ins Auge gefasst hatte, trennten sich dort unsere Wege und wir trafen uns anschließend auf der Fähre wieder (ich hatte auf dem Weg dorthin noch eine Nahtoderfahrung, da die lettischen Autofahrer den russischen in nichts nachstehen und Fußgänger eher als optionale Hindernisse gesehen werden), mit der wir pünktlich um 17:30 Uhr den Rückweg nach Stockholm antraten.

Die Akademie der Wissenschaften




Ziemlich erschöpft (und ich mit ordentlichem Sonnenbrand) ruhten wir uns eine Weile aus, bevor wir uns noch ein letztes Mal den Sonnenuntergang vom Schiff aus ansahen und uns anschließend dem Abendprogramm widmeten (das leider identisch mit dem vom Vortag war).
Nach einem kurzen Einkauf im DutyFree-Shop fielen wir auch schon ins Bett, wo wir am nächsten Tag „zuhause“ in Stockholm wieder aufwachten.

Hejdå!