Donnerstag, 6. August 2015
Die erste Woche - ich habe eine Wohnung!
Die Einschreibungswoche ist fast vorbei und folgendes ist bisher passiert:
- ich war mittlerweile beim Blut abnehmen und beim Gesundheitscheck im Cruz Roja (die Leute waren sehr nett, das Labor schien sauber und der Organhändler meines Vertrauens hat sich auch noch nicht gemeldet). Der Check bestand übrigens daraus, dass ich gefragt wurde, ob ich krank bin, einmal abgetastet, mit Stethoskop abgehört, gemessen und gewogen (mit so einer antiken Schiebewaage, die nach meinem Ergebnis hoffentlich falsch geht!) wurde und einen kleinen Sehtest (mit Brille) machen musste.
- habe ein mexikanisches Handy (wer die Nummer haben möchte, bitte kurz am deutschen Handy oder per Facebook Bescheid sagen) mit Kamera, also gibt es bald endlich Fotos!
- meine Kurse an der Uni sind so gut wie ausgesucht („Teoría de Riesgos“ (Risikotheorie) und „Modelos Estocásticos en Finanzas“ (Stochastische Modelle für Finanzen)), wobei mein Tutor im Moment noch auf Reisen ist und die Kurswahl deswegen noch nicht absegnen konnte
- ich habe meine erste Taxifahrt (alleine) überstanden, der Taxifahrer war sogar total nett und hat mir trotz meines „cara de gringa“ (Gringa-Gesicht) nicht mehr als normal berechnet :D (kurz zur Erklärung: Als „gringos“ werden normalerweise nur rein englisch sprechende US-Amerikaner (abfällig) bezeichnet aber mit meiner Hautfarbe gehe ich natürlich sofort als gringa durch, und auch nachdem ich auf Spanisch erklären kann dass ich aus Europa komme, habe ich als „weiße“ Frau normalerweise nicht gerade den höchsten Stellenwert in Sachen Respekt). Bisher waren aber alle total nett und ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber es ist schon erstaunlich, wie sehr man als „Weiße“ auffällt (vor allem Babys sind immer völlig fasziniert, ich glaube die denken ich bin in Bleichmittel gefallen oder so :D).
- ICH HABE EINE WOHNUNG :):):): Nachdem ich zunächst total begeistert von der letzten Besichtigung war (ein Luxushaus einer älteren Dame, die wohl seit ihre Kinder aus dem Haus sind deren Zimmer vermietet) und dort schon zugesagt hatte, habe ich über einen Freund aus der Uni erfahren, dass die gute Vermieterin wohl ein bisschen „loca“ ist (es gibt wohl einen festen Plan für Küchenbenutzungs- und Ausgangszeiten und auch sonst sehr viele Regeln, an denen sich die NSA in Sachen Totalüberwachung noch ein Beispiel nehmen könnte) und mich deswegen doch für die Wohnung der ersten Besichtigung entschieden. Ich werde also in einer 2er-WG mit Diosel, einem sehr netten Mexikaner, den ich schon aus der Uni ein bisschen kenne, in so einer Art Häuserkomplex hauptsächlich für Studenten wohnen. Das Beste daran ist, dass außer meinem Mitbewohner noch einige andere Freunde ganz in der Nähe wohnen und ich so immer Ansprechpartner und Vom-Weggehen-Nachhause-Begleiter haben werde :) und dass eine Bushaltestelle (sogar mit Schild) direkt vor der Wohnung ist. Ich bin zwar ein bisschen traurig, dass ich den Wach-Chihuahua nicht behalten darf aber dafür richten Diosel und Tulio (dessen Zimmer ich dann bekomme) heute extra noch einen Internet-Vertrag ein, damit wäre auch dieses Problem gelöst!
Am Wochenende muss ich wohl das erste Mal als Versuchskaninchen herhalten, wie viel mexikanisches Bier (gemischt mit Tequila und Mezcal) man als Deutscher so verträgt und am Montag geht dann auch schon die Uni los und es gibt Fotos (versprochen :D)!
Hasta luego!