Montag, 28. September 2015
Mexico City Parte 3 – Ciudad Universitaria, Centro Histórico, Shopping
Am Donnerstag morgen ging es direkt los mit einem Ausflug in die Ciudad Universitaria (Universitätsstadt). Dieser Name beschreibt den Campus der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México, die größte Universität Lateinamerikas mit ca. 325.000 Studenten) schon recht passend, denn er ist von der flächenmäßigen Ausdehnung deutlich größer als so manche mexikanische Kleinstadt. Wir sind dazu mit dem Metrobus (ist echt eine Mischung aus Metro und Bus: eine Art Doppeldeckerbus, in den man nur in der oberen Etage einsteigen kann und der auf einer eigenen Spur durch die Straßen fährt, nur die Haltestellen sind quasi erhöhte Bahnsteige an der Straße, die mit Glasscheiben überdacht und umschlossen sind und in die man nur mit Ticket reinkommt. Das Glas hat so türenförmige Aussparungen, durch die man dann einsteigen kann – ich habe vergeblich darauf gewartet, dass mal ein Fahrer zu spät bremst und versetzt stehenbleibt, nur zum Spaß :D) zur Station CU gefahren, die - wie mir Diosel erzählt hat - während der Studentenproteste letztes Jahr mal mitsamt einem (leeren) Metrobus abgefackelt wurde, und von dort aus zur nächsten Station des campusinternen kostenlosen Busses gelaufen (TUM-Campus Garching, nimm dir ein Beispiel!), der uns zur Facultad de Ciencias gebracht hat. Dort sind wir erst einmal etwas essen gegangen, wobei die Auswahl an leckeren und günstigen Essensständen sehr groß war. Es funktioniert meistens so, dass es eine große Auswahl an Hauptgerichten (guisados - dazu bald mehr in einem Food Diary) gibt und man dann für eine bestimmte Anzahl guisados bezahlt und sich dann eben so viele aussuchen kann, obligatorisch gibt es dann immer Reis, Bohnen, einen kleinen Salat und natürlich Tortillas dazu. Dabei hatte ich immer wieder das Erfolgserlebnis, dass außer mir auch keiner weiß, welches Fleischgericht genau was ist und deswegen mit gezeigtem „Das da und das da“ bestellt – wenn ich jetzt noch ein bisschen (viel) Farbe bekomme, falle ich gar nicht mehr auf :D.
Danach ging es gestärkt weiter zum Instituto de Matemáticas, wo Diosel sich ein Buch gekauft hat, was es in der Bibliothek hier nicht gibt und wir danach von der Dachterrasse bei einem Schoko-Muffin den Blick auf den Campus genossen haben – dabei gefiel mir besonders, dass es überall wirklich viele Bäume und kleine Parks und Grünflächen zwischen den Gebäuden gibt.
Danach sind wir an den Sportstätten vorbei durch den Park Las Islas (hat mich ein bisschen an den Englischen Garten erinnert, mit vielen joggenden, radfahrenden, ballspielenden, lesenden und schlafenden Studenten) bis zum Olympiastadion gelaufen. Dabei kamen wir unter anderem an der Zentralbibliothek und dem Rektoratsturm vorbei, wobei ich beide Gebäude wirklich beeindruckend fand. Die Stimmung auf dem Campus hat mich ein bisschen an einen US-Highschool-Film erinnert, eine richtige eigene kleine Welt inmitten der riesigen Stadt.
Anschließend sind wir in der Nähe mit Miguel einen Kaffee trinken gegangen und danach mit der Metro ins wirkliche Stadtzentrum gefahren, wo ich einen ersten Eindruck des Centro Histórico bekommen habe (Kathedrale, Zócalo, Palacio Nacional). Leider kamen wir dabei in einen Platzregen (es ist immer noch Regenzeit), sodass wir uns dann schnell in den größten Forever21-Store, den ich je gesehen habe, geflüchtet haben (so ein Pech aber auch :D). Als wir das Geschäft wieder verlassen konnten (da der Regen aufgehört und ich alles anprobiert hatte, ich sage euch nicht, was länger gedauert hat), sind wir in einem Salon Corona (eine Kette, die typisch mexikanisches Bier und Essen verkauft) etwas essen gegangen und haben uns dann noch kurz den bei Nacht eindrucksvoll beleuchteten Palacio Nacional angesehen.
Als wir dann auf dem Weg zur U-Bahn in der Dunkelheit durch ein laut Diosel nicht so tolles Viertel gelaufen sind, habe ich bemerkt, dass ich als Europäerin wirklich nicht so sensibilisiert bin, was ein „Gefühl für Gefahr“ hier angeht: bei manchen Straßen, die mir relativ sicher und sauber erschienen, hat mich Diosel sofort weggelenkt, da man diese ab 8 Uhr abends besser nicht mehr benutzt, und bei anderen, in denen ich eher ein mulmiges Gefühl hatte, hat er mir versichert, dass sie absolut unbedenklich sind (wir sprechen hier immer von Mexico-City-Verhältnissen).
Auf jeden Fall sind wir sicher zu Hause angekommen, wo wir uns gut für den nächsten Tag ausgeruht haben.
Hasta luego!

Ein paar Eindrücke aus der CU:
Der Innenhof eines Gebäudes:

Das Wichtigste - das Essen:

Das Bibliotheksgebäude:

Der Rektoratsturm:

Ein anderes Unigebäude:

Der Park Las Islas auf dem Campus:

Das Olympiastadion:


Stadtzentrum:
Palacio de Bellas Artes:

Kathedrale:

Palacio Nacional: