Montag, 2. November 2015
Sehenswürdigkeiten Guanajuatos Parte 1
Wie im letzten Eintrag angedeutet, gibt es heute eine erste kleine Zusammenfassung von den Sehenswürdigkeiten in Guanajuato und in der Nähe hier.
Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Stadt selbst etwa 170.000 Einwohner hat und inmitten von Bergen liegt – genaugenommen sind alle Bezirke der Stadt außer dem Zentrum in die Landschaft - das heißt den Hang - hinein gebaut. Dieses System mit den ansteigenden Straßen und Treppen macht sich besonders gut auf Postkarten und von Aussichtsplattformen aus und weniger gut bei Regen (den es so gut wie täglich gibt und der die Callejones in mehr oder weniger reißende Bäche verwandelt), beim Busfahren zur Uni (die Geräusche der Bremsen hier beim Berg-ab-Fahren lassen sogar teilweise Mexikaner bleich werden) oder wenn man hier wohnt und auf dem Rückweg vom Einkaufen mit Taschen bepackt gefühlt die halbe Zugspitze bis zur Wohnungstür zurücklegen muss (was gar kein so unrealistischer Vergleich ist, da wir hier auf über 2000m sind und die Luft wirklich dünner ist).
Ansonsten sind die Straßen hier unglaublich eng und holprig und die Gehsteige oft so schmal, dass man sich, wenn man den Bus kommen hört (das Gute ist, dass man ihn nicht überhören kann), in den Kurven an die Hauswände drücken muss, um nicht unfreiwillig als Kühlerfigur zu enden.
In der Innenstadt gibt es außer Schlaglöchern und Taco-Ständen auch einige architektonisch sehenswerte Gebäude wie die Universidad de Guanajuato, den Mercado Hidalgo, die Kathedrale oder das Teatro Juarez.
Vor zwei Wochen haben wir uns nach langer Planung schließlich aufgerafft, den Anstieg zur Statue El Pípila zu bewältigen, von der aus man einen wirklich schönen Blick auf die Stadt hat. Es gibt mehrere Wege zur Statue, die alle kleinen, malerischen Straßen folgen (die wirklich nett sind, in Mexiko jedoch immer den Beigeschmack von Callejones, in denen man potentiell ausgeraubt werden könnte, haben – aber alles gutgegangen ;-)).
Vor zwei Wochen haben wir beim Vorbeifahren am Parque de Pelota zufällig gesehen, dass dort gerade die AA-Serie ausgetragen wird und so habe ich mir vorletzte Woche das erste Baseball-Spiel meines Lebens angesehen. Da bei uns Baseball ja fast gar nicht gespielt wird (außer vielleicht auf der Wii), kannte ich mich am Anfang mit dem Regelwerk nicht so ganz aus, da ich aber zwei fanatische Baseball-Liebhaber dabei hatte, wurde dem schnell auf die Sprünge geholfen (hier in Lateinamerika ist Baseball wie auch in den USA sehr beliebt und es wird schon ab der Grundschule für Mannschaften rekrutiert – in Mexiko besonders im Süden und Norden des Landes, im Zentrum hier nicht ganz so sehr).
Obwohl die Tuzos de Guanajuato leider nicht die allerstärkste Mannschaft sind und so das Spiel ziemlich lange dauerte (die andere Mannschaft aus Aguascalientes war deutlich besser), fand ich es ziemlich unterhaltsam und spannend anzusehen – leider war aber der Besucherandrang sehr dürftig und die Tribünen mit Netzen abgezäunt, so dass die Spannung, von einem Baseball abgeschossen zu werden, wegfiel.
Letzte Woche wollten wir uns noch das Spiel der Tuzos gegen die Diablos Rojos (Diosels Lieblingsmannschaft aus Mexiko City) ansehen, da aber leider pünktlich zu Spielbeginn ein Platzregen einsetzte und auch eine halbe Stunde später keine Besserung in Sicht war, wurde das Spiel schließlich verschoben.
Diesen Samstag waren wir zum zweiten Mal in León, das etwa 45 Minuten mit dem Bus entfernt liegt – dank des Bussystems in Guanajuato, das wirklich ein Albtraum ist, brauchten wir allerdings länger von zu Hause bis zum Terminal hier.
Vor ein paar Wochen waren wir schon einmal dort (Diosel, Jurgen und ich), allerdings nur in einer Shopping Mall am Rand der Stadt, die wirklich schön war, die es aber in dieser Form bei uns haufenweise gibt (Pasing Arcaden etc.) und über die ich deswegen nicht extra geschrieben habe. Ich wollte aber auf jeden Fall noch einmal ins Stadtzentrum, wo es einige kleine Plazas (Parks mit Geschäften drum herum) und die Zona de Piel, wo viele Lederwaren verkauft werden, gibt.
Zuerst waren wir mit Diosels ältestem Bruder José Alfredo, der beruflich in León war (er ist Fußball-Linienrichter) beim Mittagessen in einer Art Sportbar neben dem Stadion und sind anschließend vorbei an der Kathedrale (die von außen deutlich schöner ist als von innen) bis ins Stadtzentrum gelaufen, wo wir den Nachmittag entspannt mit Shoppen und Eis essen verbracht haben.
Auf dem Rückweg zur Terminal (Busstation) sind wir schließlich noch durch die Zona de Piel gelaufen, die ich allerdings ziemlich enttäuschend fand und von der mir Einheimische vorher auch schon eher abgeraten hatten (bis auf wenige Ausnahmen gibt es dort einfach reihenweise kleine Stände und Geschäfte, in denen sich offensichtlich gefälschte Ledertaschen, -schuhe und –gürtel bis auf die Straße stapeln und zu Spottpreisen verkauft werden).
Insgesamt war der Tag aber wirklich schön, auch wenn wir vom vielen Laufen in der prallen Sonne (aber ich will mich ja nicht über scheinende Sonne Ende Oktober beschweren ;-)) schließlich todmüde ins Bett gefallen sind.
Im nächsten Teil berichte ich dann unter anderem über das Mumienmuseum und die Mine von Valenciana – hasta luego!

Ausblick von El Pípila






In Guanajuato:
Jardín de la Union



Mercado Hidalgo



Teatro Principal


Teatro Juarez


Parque de Pelota





León
Das Stadion


Die Kathedrale mit Vorplatz



Im Zentrum




Noch ein Panorama von Guanajuato und ein Schnappschuss aus meinem Bürofenster über Valenciana
-hasta luego!