Sonntag, 14. Februar 2016
Södermalm – The Southern Island
Hej!

Gestern habe ich zum ersten Mal eine der geführten, kostenlosen Walking Touren mitgemacht, diesmal ging es durch den Stadtteil Södermalm (die Insel südlich vom alten Stadtkern Gamla Stan). Der Guide Lee war ein US-Amerikaner aus Arkansas (kann man ja eigentlich vorher drauf kommen), der mit seiner schwedischen Frau hier in Stockholm lebt und die Tour wirklich sehr interessant und unterhaltsam gestaltet hat. Treffpunkt war die älteste Metrostation Stockholms „Slussen“ (die Sperre/der Staudamm), die wie alle anderen Stationen in der Innenstadt in einem bestimmten Stil moderner Kunst gestaltet ist. Von dort aus ging es an einigen sehr schönen Aussichtspunkten über die Stadt vorbei durch das „hippe“ Viertel Södermalm, das vom Vogue-Magazin zum „coolest neighbourhood in Europe“ und „thirdcoolest neighbourhood in the world“ gewählt wurde. Unterwegs bekamen wir einige sehr interessante Informationen, zum Beispiel zur Katherinen-Kirche, in der im Zuge der Hexenverfolgung in Schweden 1676 vermeintliche Hexen überführt wurden. Außerdem lernten wir einige Grundbegriffe der schwedischen Kultur kennen:
- Fika: ein für Deutsche amüsant klingender Begriff für eine Kaffeepause, die bei den Schweden gerne bis zu dreimal täglich eingelegt wird und auch in jedem größeren Betrieb in den Arbeitstag eingebaut ist.
- Latte Papa: ein Vater mit Kinderwagen und Kaffee in der Hand, der symbolisch für die Symbiose aus (toller) schwedischer Elternzeitregelung, die Mutter und Vater jeweils 8 Monate zugesteht, und „Fika“ steht.
- Lagom („about the team“): ein Konzept, dass ich so aus Schweden noch nicht kannte und dessen zentrales Element in etwa „Mäßigkeit“ bedeutet. Der Gedanke ist, dass bei allen Dingen sowohl Übermaß als auch Mangel schaden, was auch in einer Art sozialer Gleichstellung aller Schichten Ausdruck findet (das wurde zum Beispiel auf dem Friedhof der Kirche, die wir ansahen, deutlich: ein sehr berühmter schwedischer Sänger war unauffällig direkt neben einem Stockholmer Busfahrer begraben - das Beispiel ist zwar etwas makaber, der Grundgedanke zieht sich aber durch alle Lebensbereiche).
Allgemein ist Södermalm ein sehr schönes Viertel zum Schlendern – bei den zahlreichen Kunstgalerien, Ausstellungen, Restaurants, Bars,… ist sicherlich für jeden etwas dabei (wenn auch nicht unbedingt immer für den studentischen Geldbeutel).
Seht einfach selbst ein paar Fotos (danke an Sergi für die Fotos vom Spaziergang von vor einer Woche) – ich denke das ist „Schweden pur“.

Hejdå!

(Sorry, ich hab keine Ahnung warum blogger.de manche Fotos einfach zufällig irgendwie dreht und auch noch keine Möglichkeit gefunden, das zu beeinflussen - wenn jemand eine Idee hat, bitte Bescheid sagen^^).