Erste Eindrücke
Am Samstag machte ich mich nach meinem ersten mexikanischen Frühstück zusammen mit Eugenio, einem kolumbianischen Freund von mir, auf den Weg die Stadt zu erkunden. Vom Hotel aus liefen wir zu Fuß in Richtung Zentrum, wobei wir auf dem Weg an einigen nützlichen Punkten vorbeikamen: Der Bushaltestelle, die man erkennen kann, indem man weiß, wo sie ist und sich auf die wartende Menschenmenge verlässt (ein Schild ist daher überflüssig) und an der der Bus irgendwann vorbeikommt (anscheinend entwickelt man dafür mit der Zeit ein Gefühl). Einem Elektroladen, in dem ich es tatsächlich geschafft habe, auf Spanisch einen passenden Adapter zu kaufen (für horrende $9 = 50ct). Ein paar Häusern, in denen viele Studenten wohnen und in denen anscheinend wirklich jeder jeden kennt. Im Zentrum angekommen zeigte mir Eugenio die wichtigsten Treffpunkte wie die „escalinata“, die Treppe vor der Universität, den „Plaza de la paz“ oder die Anhóndiga, die - soweit ich es verstanden habe - früher ein Gefängnis war, an dessen vier Eckpfeilern die Köpfe von Anführern der mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung ausgestellt waren (davon wird mittlerweile glücklicherweise abgesehen). Besonders gefallen haben mir der Garten am Teatro Juarez, dessen Namen ich leider vergessen habe, und die vielen Stände mit frischem Obst und Säften an der Straße, von denen mir am Anfang mit meinem europäischen Magen allerdings abgeraten wurde.
Mittags habe ich daher in einem Restaurant meine ersten mexikanischen Enchiladas gegessen und ein fruchtiges Wasser (versetzt mit Jamaica-Frucht :D) getrunken – sehr lecker und ich habe sogar das Probieren der ominösen dunkelroten Sauce überlebt.
Am Nachmittag haben wir uns an die Wohnungssuche gemacht und hatten auch direkt am Abend einen Besichtigungstermin, den ich dank Jetlag und allgemeiner Müdigkeit einfach mal verschlafen habe – so viel zur deutschen Zuverlässigkeit. Ein Erdloch zum darin Versinken habe ich leider nicht finden können, deswegen hoffe ich, dass ein bisschen mitgebrachte deutsche Schokolade und ein Original-TUM-Kugelschreiber als Entschuldigung durchgehen :D.
Fotos gibt es übrigens, sobald ich es geschafft habe, ein Handy oder eine Kamera zu kaufen ;-)!
Gestern konnten wir unseren Besichtigungstermin vom Samstag nachholen und die Wohnung, die in einer Art Wohnkomplex hauptsächlich für Studenten liegt, war echt nicht schlecht. Ich könnte sogar für meine Zeit hier so ziemlich die ganze Einrichtung übernehmen – leider mit Ausnahme des Wach-Chihuahuas, der (nicht) auf den Namen „Rambo“ (oder passender „Rambito“) hört und den Besichtigungstermin damit verbracht hat, auf meinem Schoß zu schlafen.
Trotzdem hatten wir heute Nachmittag noch eine weitere Besichtigung, wobei diese Wohnung eher unter die Kategorie „gruselige Müllkippe“ fiel.
Außerdem war ich heute noch einmal im CIMAT, um meine Einschreibungsformulare auszufüllen und habe eine Liste von Dokumenten zum Einreichen bekommen (unter anderem einen Gesundheitscheck beim „Cruz Roja“ – ich hoffe die testen nicht auf mentale Gesundheit). Mittags waren Eugenio, zwei seiner Bürokollegen und Freunde und ich beim Essen in einem wirklich traditionellen kleinen mexikanischen Restaurant (bisher hat sich mein Magen noch nicht allzu sehr beschwert, also müssen wir langsam mal ein paar Risiken eingehen :D).
Morgen früh werden wir noch eine letzte Wohnung besichtigen, außerdem werde ich mich mal über den Sprachkurs in der Universidad de Guanajuato informieren und ein mexikanisches Handy (inklusive Kamera) muss her!
Hasta luego!
aceofspades am 03. August 15
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