Ich brauche mehr Guacamole und noch mehr Salsa-Sauce und am allermeisten SCHLAF
Eine weitere Woche ist sehr schnell vergangen und so langsam habe ich mich ganz gut eingelebt. Nachdem ich am Montag als erstes erfahren habe, dass meine Kurse doch erst eine Woche später beginnen werden, hatte ich noch eine weitere Woche Zeit, in Ruhe die Stadt und den mexikanischen Alltag zu erkunden. Nachdem am Montag mein Bett geliefert wurde (das Verkaufsgespräch lief davor in etwa so ab: „Wir haben gerade zwei recycelte Matratzen da, da Sie Student sind, nehme ich an dass sie die billigere wollen. Bettgestelle gibt es verschiedene, habe aber keine zum Anschauen da, also nehmen wir da wohl auch das billigste.“), konnte ich am Dienstag schließlich in meine WG umziehen, die im Stadtteil San Javier (ein sehr sicheres Viertel nicht allzu weit vom Zentrum) liegt. An ein paar Gegebenheiten musste ich mich zunächst noch gewöhnen:
• Ich habe insgesamt vier Schlüssel bekommen, die wir im Zentrum an einem Straßenstand für insgesamt 4€ duplizieren lassen konnten (was ich irgendwie beunruhigend finde) und von denen zwei zur Wohnungstür und zwei zu den Haustüren oben und unten (das Haus ist quasi in den Berg hinein gebaut) gehören (zwei der vier Schlösser gehen dabei leider nur mit viel Glück und noch mehr Gewalt auf).
• Wir haben eine Waschmaschine, bei der man vor der Bedienung einige elementare Dinge, wie zum Beispiel den Wasserabfluss mit einem alten Haargummi so am Hahn des Spülbeckens zu befestigen, dass möglichst nichts danebenläuft, berücksichtigen muss.
• Warmwasser haben wir, aber nur nachdem man den calentador (eine Art antiken Boiler), der sich außen an der Hauswand befindet und sich in zwanzig leicht zu merkenden und manuell unmöglich ohne Verbrennungen auszuführenden Schritten anschalten lässt, bedienen kann.
Zu obigen drei Punkten ein kurzer Nachtrag: innerhalb der ersten Woche haben wir einmal komplett die Küche überschwemmt, einmal einen Schlosser rufen müssen und ich bin erkältet vom ständigen Kalt-Duschen – bitte keine weiteren Fragen :D.
Natürlich wurde die letzte freie Woche auch noch einmal zum Weggehen genutzt – am Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Da das Zentrum von Guanajuato doch recht überschaubar ist, bedeutet Weggehen hier meist eine Tour – beginnend in einem Tacos-Restaurant, danach in ein paar Bars, zum Tanzen und abschließend nochmal zum Tacos essen. Insgesamt kenne ich mittlerweile glaube ich so ziemlich jede Kneipe, Salsa-Bar, einige Restaurants sowie die beste Billardhalle hier, habe viele leckere mexikanische Gerichte und Getränke probiert (unter anderem verschiedene Biersorten, die man sogar trinken kann; burra, eine orangefarbene Mischung aus Bier und Tequila; 80 Versionen von Guacamole, die alle super schmecken; weitere 80 Saucen-Versionen, die alle verschiedene mexikanische Namen haben und teilweise gefährlich scharf sind (dazu gibt es ein sehr passendes selbsterklärendes spanisches Verb – enchilarse) und quesadillas, die mexikanische Variante von Tiefkühlpizza, wenn man doch mal zuhause bleiben will und zu faul zum Kochen ist).
Außerdem musste ich im Laufe der Woche doch feststellen, dass fünf Stunden Schlaf pro Nacht durch 2 Promille leider nicht gerade erholsamer werden und habe so am Sonntag erstmal bis 2 Uhr nachmittags ausgeschlafen.
Nachdem wir am Nachmittag noch ein bisschen in der Stadt unterwegs waren, um einige Sachen für die Wohnung zu besorgen, ging jetzt am Montag schließlich doch die Uni los (Details dazu gibt’s im nächsten Eintrag.)
Außerdem gibt es hier noch ein paar Eindrücke von der Wohnung und der Innenstadt von Guanajuato.
Das Wohn-/Esszimmer:

Mein Schreibtisch (bisher):

Die Dusche des Grauens:

Ich wollte noch ein Bild von meinem Zimmer hochstellen, aber aus Unspektakularität und allgemeiner Unordnung werde ich darauf verzichten :D.
Ein paar Eindrücke aus der Stadt:






Hasta luego!