Sonntag, 24. April 2016
Naturhistoriska Riksmuseet
Hej hej!
Kurze Anmerkung: Tut mir Leid, dass der Blog in letzter Zeit etwas „museumslastig“ ist, aber ich finde das immer erzählenswert und bald kommen wieder andere Geschichten :D.
Letzten Samstag ging es mal wieder in ein Museum, diesmal das riesige Museum of Natural History.



Das Gebäude, das von außen schon sehr beeindruckend aussieht, beherbergt neben zahlreichen (kostenlosen) permanenten und temporären Ausstellungen auch das IMAX Kino Cosmonova – da die meisten Filme aber auf Schwedisch sind, haben wir uns auf die Ausstellungen konzentriert, davon gibt es nämlich auch einige:
Los ging es im Erdgeschoss mit einer Ausstellung zum Thema Klimawandel, bei der ich ein bisschen schwedisches Schilderlesen geübt habe, die mich sonst aber zugegeben nicht vom Hocker gehauen hat.
Danach ging es weiter durch den kleinen, aber sehr interessanten Teil „A Souvenir for Life“, der die Problematik illegalen Handels mit geschützten Tieren und Pflanzen für touristische Zwecke zeigt – teilweise waren die beispielhaft ausgestellten „Mitbringsel“ schon etwas makaber bis äußerst geschmacklos (bemalte Affenschädel, Krokodilledertaschen mit Füßen und Schwanz, …), teilweise hätte ich mit ungeübtem Auge aber auch nichts Verbotenes daran erkennen können und habe so doch noch einmal in einem Museum etwas „fürs Leben gelernt“.







Danach ging es durch die riesige Ausstellung „Diversity of Life“, die neben besagter Diversität auch den Wandel der „Ausstellungskultur“ des Museums von einem zusammengewürfelten Kuriositätenkabinett Ende des 19. Jahrhunderts über ein klassisches Museum mit unendlichen Reihen von Schaukästen im 20. Jahrhundert bis zu einer modernen, individuell gestalteten Sammlung heutzutage darstellt.
Wer sich ganz primitiv für ausgestopfte Tiere oder aber den wissenschaftlichen Hintergrund der Gründung, Erhaltung und Gestaltung von Museen und naturhistorischen Objektsammlungen interessiert, wird sicher voll auf seine Kosten kommen – und ansonsten kann man zumindest ein cooles Selfie mit einem Elefantenskelett, einem Elchschädel oder der Nachbildung eines Säbelzahntigers machen – so viel zum Thema geschmacklos.

Die Anfänge des Museums - eher ein Kuriositätenkabinett


Ein mittlerweile ausgestorbenes Quokka


Die nationale "Schädelsammlung" - vielleicht etwas makaber, aber sehr interessant






Zu einem Selfie hat es leider nicht gereicht


Das Museum im 20.Jahrhundert - endlose Reihen ausgestopfter Tiere








Ein Kolibri-Skelett


Im Anschluss gab es noch „The Human Journey“ zu bestaunen, eine Ausstellung zur Entwicklung des modernen Menschen mit seinen physischen und psychischen Merkmalen und Problemen, die erstaunlicherweise wirklich interessant war (und damit meine ich nicht, dass ich das den Schweden nicht zugetraut hätte, sondern dass ich schon in zahlreichen langweilen Ausstellungen zu diesem Thema gelandet bin).







Daneben schloss direkt der Teil „Fossils and Evolution“ an, den ich aber schnell wieder verlassen habe, da er von zu vielen schreienden, mit Hartgummi-Dinosauriern bewaffneten und sich um die Schaufeln im Ausgrabungsplatz streitenden Kindern auf Samstagsausflug belagert wurde – nicht ohne noch ein cooles (Fast-)Selfie mit einem Dinosaurier-Skelett gemacht zu haben natürlich.



Im ersten Stock ging es weiter mit einem interaktiven Teil zum Thema „The Human Animal“, wo man interessantes zur Funktionsweise des menschlichen Körpers und seiner Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit unseren tierischen Verwandten erfahren konnte.
Wie man mich kennt, habe ich natürlich darauf bestanden, jede interaktive Station auszuprobieren und es hat (zumindest mir) wirklich Spaß gemacht – wobei mich immer noch ärgert, dass ich bei „Spring wie ein Hase“ nicht über die Laubfrosch-Weite hinausgekommen bin, während Thomas dem Feldhasen harte Konkurrenz geboten hat.

Das musste als Elch-Fan natürlich sein


...und als Eichhörnchen-Fan :(


Anschließend ging es weiter mit noch mehr ausgestopften Tieren in den Ausstellungen „Life in Water“ und „Swedish Nature“, wobei mir letztere wirklich gut gefallen hat.
Zu guter Letzt sah ich mir noch eine kleine Ausstellung zu Mineralien (interessanter als es klingt :D) und die preisgekrönte Fotoausstellung „Moments from the Swedish Wilderness“ an.




Eine ziemlich cool getarnte Eule


Insgesamt ging so ein sehr langer, aber für die Allgemeinbildung sicherlich förderlicher Museumstag zu Ende – und da das Wetter sowieso furchtbar war, war ich gar nicht traurig, den Tag in so einem sehenswerten Gebäude verbracht zu haben.

Hejdå!