Kungliga Slottet - das Königliche Schloss & Wechsel der Wachen
Hej hej!
Am Samstag nach der Tour machten wir uns direkt auf zum am Ufer von Gamla Stan gelegenen Königspalast, der offizieller Amtssitz (allerdings nicht mehr Wohnsitz) der schwedischen Königsfamilie ist, und hatten das Glück, direkt den Wechsel der Wachen um 12 Uhr mittags miterleben zu dürfen. Dabei wird neben viel militärischem Zeremoniell (Marschieren, Flaggen schwenken, noch mehr marschieren) auch für die Zuschauer ein kleines Repertoire der Militärmusiker (ja, das ist ein Beruf) vorgeführt – vom Morgenappell über das Erscheinen des Königs, der Eröffnung und Einstellung des Gewehrfeuers und einem Alarmsignal bis zur abendlichen Rückkehr in die Baracken hat jeder Tagesordnungspunkt seine eigene „Melodie“ – wobei ich aus dem Stegreif etwas verwirrt gewesen wäre und sehr hoffe, dass es dabei nicht manchmal zu abenteuerlichen Verwechslungen kommt :D.

Die Musiker
Anschließend kauften wir uns ein Kombiticket für den Zugang zu den Royal Apartments, der Schatzkammer und dem Drei-Kronen-Museum (gibt es auch nur als solche Kombi, sind aber alle drei Eintritte einzeln einlösbar und sieben Tage gültig), das für einen Studentenpreis von 75kr für schwedische Verhältnisse wirklich sehr erschwinglich ist.
Der Palast sieht zwar von außen wenig prunkvoll und mit seiner rechteckigen Form eher schmucklos aus, ist von innen aber sehr beeindruckend und sehenswert.
Am beeindruckendsten fand ich die „Hall of State“, in der früher der König das Parlament eröffnet hat und die für Empfänge genutzt wurde. Am Nachmittag machten wir dann direkt noch eine geführte Tour der Royal Apartments mit, die wirklich informativ war.
Außerdem gibt es noch eine Ausstellung, die vierhundert Jahre schwedischer „Uhrengeschichte“ zeigt – es sind also einfach geschätzt 80.000 Uhren ausgestellt, die aber erstaunlicherweise beim Anschauen nicht langweilig werden :D.
Der Treppenaufgang...
...zum Ordenssaal...
...und der beeindruckenden Hall of State
Eindrücke aus den Royal Apartments
Die Galerie (vom Spiegelsaal in Versailles inspiriert)
Die Uhrenausstellung
Der Aufgang aus der Schatzkammer
Am Montag lösten wir dann unsere anderen beiden Eintritte ein und sahen uns am Vormittag das Museum an, bevor wir mittags noch eine Tour der Schatzkammer mitmachten.
Das Museum ist recht klein und relativ unspektakulär, zeigt aber interessante Ausstellungsstücke, vor allem auch zur Bauweise des Palastes vor dem verheerenden Brand 1697 und der anschließenden Neukonstruktion.
Bei der relativ kleinen Schatzkammer kann man sich die Tour eigentlich sparen, da uns der Guide (selbst eine Art Urgestein :D) eigentlich nur sehr ausführlich eine Stunde lang das erzählte, was auf drei Seiten Infoflyer auch stand.
Interessant fand ich vor allem, dass jedes Mitglied der Königsfamilie je nach „Funktion“ seine eigene Krone hat (Krone des amtierenden Regenten, Krone des Thronfolgers, Krone der Königin etc.), die auch heute bei Hochzeiten noch genutzt werden (zwar nicht mehr getragen, aber auf der Seite der Person in der Kirche zu sehen) und dass auch das riesige goldene Taufbecken bei der Taufe von Estelle (der Tochter der Kronprinzessin Victoria, für alle, die nicht wie ich wöchentlich die Gala ihrer Oma lesen :D) vor drei Jahren tatsächlich noch verwendet wurde.
Ein interessantes kleines Detail fand ich außerdem, dass auf der Regentenkrone, die damals für Erik XIV., den ältesten Sohn Gustav Wasas angefertigt wurde, auf der Frontseite zwei kleine goldene „E“s eingearbeitet sind (was seinem Bruder, der ihn absetzen und ermorden hatte lassen, leider erst später auffiel, sodass er zwei kleine goldene „Flicken“ anfertigen ließ, um die Gravuren zu überdecken und die Krone dennoch nutzen zu können).
Erwähnenswert ist auch, dass ich es tatsächlich durch den Shop geschafft habe, ohne etwas zu kaufen – aber ich denke in meiner Zeit hier ist noch ein zweiter Besuch im Royal Palace eingeplant.
Hejdå!
aceofspades am 27. Februar 16
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City Centre und Gamla Stan (Altstadt)
Hej!
Von letztem Freitag bis Dienstag bekam ich meinen ersten Besuch aus Deutschland – Nadja war zum ersten Mal in Stockholm und wir nutzten die Zeit natürlich zum ausgiebigen Sightseeing und uns die besonders schönen Plätze Stockholms anzusehen.
Dazu ging es direkt am Samstag früh bei -2° los mit einer Walking Tour durch das Stadtzentrum, bei der wir viel über die Geschichte Schwedens, berühmte schwedische Persönlichkeiten und bekannte Bauwerke lernten.
So erfuhren wir beispielsweise alles über die Gründung und Namensgebung Stockholms (wörtlich „Baumstamm-Insel“), über Königin Kristina, nach der die längste Fußgängerzone Europas, Drottninggatan im Zentrum Stockholms (und die Universitätsstraße Drottning Kristinas väg) benannt ist, über die berühmte schwedische Schauspielerin Greta Garbo, die aufgrund ihrer enormen Popularität bald auf der schwedischen 20-Kronen-Note zu sehen sein wird und über die Nobelpreisverleihungszeremonie, die jedes Jahr im Dezember stattfindet.
Wisst ihr übrigens, warum es keinen Nobelpreis für Mathematik gibt?
Außerdem lernten wir einiges über das Attentat auf Schwedens damaligen Ministerpräsidenten Olof Palme und die Herkunft des „Stockholm-Syndroms“.
Der Hauptbahnhof

Drottninggatan

Olof-Palme-Gedenkstelle

Im rechten Gebäude (damals "Kreditbanken") wurde 1973 bei einem Banküberfall mit Geiselnahme erstmals das Stockholm-Syndrom beobachtet (daher der Name)
Am Montag Abend machten wir noch eine Walking Tour durch die Altstadt Gamla Stan, die trotz ziemlicher Kälte dank des hochmotivierten und super informierten Guides wirklich Spaß gemacht hat und sehr informativ war.
Er erklärte uns anfangs in sehr kondensierter Form tausend Jahre schwedischer Geschichte und wie es kommt, dass die heutige Königsfamilie eigentlich rein französischer Abstammung ist.
Danach ging es vorbei am Königspalast, wo wir noch genaueres über die heutige Königsfamilie erfuhren (unter anderem, dass seit letztem Jahr alle Kinder im heiratsfähigen Alter nicht mehr zu haben sind :D), am Platz vor dem Nobel-Museum, der seinerzeit Schauplatz des „Stockholmer Blutbads“ war (das die dänisch-schwedische „Feindschaft“ begründet) und an einem Vikinger-Runenstein aus dem 10. Jahrhundert bis ins traditionell „Deutsche Viertel“, das die engste Gasse der Stadt beherbergt.
Die Tour endete am Ablegeplatz der weltberühmten Vasa, des imposanten Kriegsschiffs, das den Feinden des schwedischen Königreiches Angst und Schrecken einflößen sollte, aber wegen diverser Konstruktionsfehler schon nach 200 Metern bei der Ausfahrt aus dem Stockholmer Hafen kippte und sank.
Stockholms offizieller Hauptplatz mit Denkmal Gustavs II.

Die berühmten Häuser am Platz des "Stockholmer Blutbads", das linke (rote) Haus gedenkt jedem der Opfer mit einem weißen Ziegelstein

Der Vikinger-Stein

Stockholms engste Gasse (die Lampe wird es in ein paar Jahren nicht mehr geben, da die Gebäude sich aufeinanderzu bewegen)
Insgesamt kann ich diese Free Walking Touren wirklich sehr empfehlen (die Guides arbeiten auf Trinkgeldbasis und sind daher immer hochmotiviert ;-)), die gibt es denke ich in allen größeren Städten.
Hejdå!

aceofspades am 26. Februar 16
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Nobelpreis - Museum
(Kurze Vorbemerkung: Für das Problem mit den Fotos habe ich leider noch keine Lösung gefunden und im Moment auch keine Geduld mehr - da das nicht das einzige Problem ist: solltet ihr einen Blog schreiben wollen und keine IT-Genies sein, macht es NICHT bei blogger.de)
Hej!
Am Dienstag habe ich zum ersten Mal etwas für meine Allgemeinbildung getan und eines der zahlreichen Museen Stockholms besucht – das „Nobelpreis-Museum“, das ziemlich zentral in der Altstadt an der U-Bahn Station Gamla Stan gelegen ist, Dienstag abends kostenlos Besucher einlässt und wie der Name schon sagt alles rund um das Thema Nobelpreis ausstellt.
Grundsätzlich ist das Museum zwar recht klein, aber sehr interessant, modern und interaktiv gestaltet. Direkt am Eingang findet man sechs Säulen, die die Preisträger des Jahres 2015 vorstellen und (wie das ganze Museum) mit Touchscreen so gestaltet sind, dass man sich im Menü das auswählen und durchlesen kann, was einen besonders interessiert.
Dahinter geht es direkt weiter mit einer Säulenreihe, die chronologisch in Jahrzehnte aufgeteilt die Preisträger vorstellt und jeweils Auskunft über ein politisch, gesellschaftlich oder kulturell wichtiges „Leitthema“ des Zeitabschnitts gibt. Auch hier kann man wieder per Touchscreen alles auswählen und so die besonders interessanten Themen herausfiltern.
Im hinteren Bereich des Museums waren dann sechs von den Preisträgern von 2015 gestiftete Gegenstände ausgestellt, die für sie persönlich einen wichtigen Teil zu ihrer Arbeit beigetragen haben – außerdem sah man einige „Kleidungsstücke“ und Konstruktionen, die jeweils ein gesellschaftlich wichtiges Thema symbolisieren sollten, für mich aber meist schon in die Richtung „ausgefallene Kunst mit seeehr weit hergeholter Interpretation“ gingen. Schön anzusehen waren sie aber trotzdem.
Die gestifteten Gegenstände:
Chemie
Frieden
Literatur
Medizin
Physik
Wirtschaft
"Kunst"
Weiterhin gab es noch ein kleines Kino, wo Kurzfilme über besonders bekannte Preisträger gezeigt wurden, die so gut und interessant gemacht waren, dass ich mir gleich acht am Stück angesehen habe. Daneben begann die Galerie, wo viele, teils sehr persönliche Gegenstände ehemaliger Preisträger ausgestellt waren, wobei auch immer Teile ihrer sehr interessanten Lebenswege vorgestellt wurden.
Abschließend gab es noch eine Sektion zu Alfred Nobel selbst sowie Themen „rund um den Preis“ wie die Auswahl der Komitees, das weltbekannte Nobelpreis-Bankett und besondere Verleihungszeremonien.
Die Galerie
Das Bankett
Die Zeremonie
Insgesamt fand ich das Museum wirklich empfehlenswert, sehr modern und interaktiv gemacht, weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich die regulären 120kr Eintritt für die doch recht kleine Ausstellung bezahlt hätte – aber falls jemand Dienstag abends mal in Stockholm sein sollte, da ist es wie gesagt kostenlos ;-).
Bevor es nach Hause ging, kam ich natürlich am Museums-Shop nicht vorbei, wo ich einige sehr unterhaltsame Kleinigkeiten gekauft habe.
Hejdå!
PS: Da ich am Montag wieder einmal mein unglaubliches Reittalent unter Beweis gestellt habe und ziemlich heftig vom Pferd gefallen bin, bin ich im Moment noch etwas unzurechnungsfähig und werde es die nächste Zeit etwas ruhiger angehen lassen und erst einmal meine Gehirnerschütterung, meine Prellungen und meine (zum Glück nicht gebrochenen) Knochen ausheilen lassen.
Aber keine Sorge, Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht!
aceofspades am 19. Februar 16
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