Donnerstag, 26. Mai 2016
Vaxholm – Capital of the Archipelago
Hejhej!

Letzten Samstag fuhren Anikó und ich (verabredet euch nie mit Chilenen, sie haben uns mal wieder scharenweise im Stich gelassen) bei schönstem Wetter auf eine der sehenswertesten Inseln des Archipelagos – nach Vaxholm. Für die Hinfahrt nutzten wir ganz klassisch die Fähre, die einmal pro Stunde von Stockholm aus die Insel ansteuert und einen für 75 Kronen nach einer guten Stunde Fahrt durch wunderschöne Insellandschaft absetzt. Die Fahrt war wirklich schön, beinhaltete aber auch eine Nahtoderfahrung, da wir einmal leider den Weg einer Segelregatta mit gefühlt 1000 Booten kreuzen mussten und keiner der Teilnehmer sich genötigt sehen wollte, durch die herannahende Fähre ausgebremst zu werden – im Endeffekt kam es zu fünf Fast- und einem Tatsächlich-Zusammenstoß, der dem Segelboot aber deutlich mehr geschadet hat als uns.
Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir schließlich auf der Insel an, wo wir uns mit einer Karte aus dem Tourist Office auf einen kleinen Rundgang durch das Dorf machten.

Auf der Fähre:



Vaxholm


Ein paar Eindrücke aus dem Dörfchen auf der Insel







Der alte Hafen

Die Kirche




Nach einem gemütlichen Lunch-Picknick machten wir uns auf die kurze Überfahrt zum Schloss Bogesund (und damit meine ich wirklich kurz, ca. 2 Minuten – für das Geld wäre ich auch geschwommen, wenn nicht reger Fährverkehr geherrscht hätte und ich keine Angst vor dem berüchtigten, nicht-existenten Schweden-Hai gehabt hätte).
Das Schloss war wirklich sehenswert und bot eine tolle Aussicht auf die umliegenden Inseln und das Meer – es hätte ein perfekter Tag werden können, wären da nicht Horden meiner krächzenden schwarz-weißen Lieblingsfeinde und eine Teenagergruppe auf Schnitzeljagd durch das Schloss gewesen.






Halt die Klappe...



Ein bisschen Spaß muss sein :D


Da das Wetter wirklich traumhaft war, entschieden wir uns, nicht ins Festungsmuseum zu gehen, sondern uns lieber im Schlosscafé einen Kaffee und mitgebrachte Pancakes zu gönnen – inklusive Fotos an die faulen, daheimgebliebenen Chilenen natürlich ;-).
Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf den Rückweg und da wir natürlich haarscharf den Bus verpassten, verbrachte ich die Zeit noch mit Enten füttern und Möwen nicht-füttern, bevor es wieder in Richtung Stockholm ging.

Direkt neben der Bushaltestelle - eine Boots-Tankstelle (habe ich auch noch nie gesehen)


Alles in allem ein sehr schöner Wochenendausflug bei schönstem schwedischen Frühlingswetter – ich glaube selbst kaum, dass ich mich das sagen höre (habe gerade rückblickend festgestellt, dass es auf den Fotos ziemlich bewölkt aussieht, war aber echt nicht so schlimm).

Hejdå!



Samstag, 21. Mai 2016
Uppsala
Hejhej!

Nachdem wir uns am Samstag eine kleine Verschnaufpause gegönnt hatten, ging es am Sonntag schon auf zum nächsten Ausflug – Anikó, Thomas und ich fuhren mit dem Zug ins nahegelegene Uppsala, um uns diese altehrwürdige Studentenstadt auch (endlich) einmal selbst anzusehen.
Nach 40-minütiger Zugfahrt kamen wir auch schon bei strahlendem Sonnenschein in Uppsala an, um festzustellen, dass dort (im Gegensatz zu Stockholm) sonntags so ziemlich alles geschlossen hat –Restaurants, Geschäfte, Cafés und die Touristeninformation, wo zumindest vor der Tür ein kleiner Briefkasten mit Stadtplänen hing. „Stadtpläne“ ist dabei ein euphemistischer Ausdruck für riesige unhandliche Hefte über Uppsala, in denen auf einer von gefühlt 100 Seiten gnädigerweise auch ein Stadtplan abgedruckt war. Den nutzten wir, um uns kurz einen Blick über die Hauptsehenswürdigkeiten zu verschaffen und uns dann auf eine Strecke zu einigen.
Los ging es also die Drottninggatan entlang am Rathaus vorbei bis zum riesigen Dom (und riesig heißt dabei 118 m lang und hoch und damit Skandinaviens größte Kirche). Wir sahen uns den Dom auch von innen an, denn neben der Konstruktion sind auch die Grabmäler von Gustav Vasa, Eric IX. und mehreren anderen wichtigen Persönlichkeiten Schwedens, die die Kirche beherbergt, sehr sehenswert.

Vom Hauptbahnhof...


...über den Rathausplatz...




...über eine Brücke...




...bis zum Dom.







Das Grabmal Gustav Vasas


Danach ging es zum „Herzstück“ der Stadt, der Universität von Uppsala, die 1477 gegründet wurde und damit die älteste Universität Skandinaviens ist. Genaugenommen ist die Universität überall in der Stadt, aber konkret sehenswert ist das Universitetshuset und das Grand Auditorium.



Anschließend warfen wir einen kurzen Blick ins Museum Gustavianum, das mir empfohlen worden war, da man dort unter anderem das Anatomische Theater besichtigen kann, in dem im 17. Und 18. Jahrhundert öffentliche Zerlegungen von Leichen stattfanden. Da das Museum Eintritt kostete und uns ansonsten nicht besonders interessiert hat, haben wir uns das Theater letztendlich gespart und uns direkt auf den Weg zum nächsten Highlight, dem Schloss, gemacht.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an zwei weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei: der wirklich schönen kleinen Helga-Trefald-Kirche im Schatten des Doms und der Universitätsbibliothek, die (wer hätte das gedacht) die älteste Bibliothek Schwedens ist und innerhalb einer kleinen Ausstellung im Eingangsbereich ein ganz besonderes Ausstellungsstück beherbergt: den Codex Argenteus, die Silberbibel aus dem 6. Jahrhundert (leider durfte man keine Fotos machen).

Die Bibliothek


Sehr sympathisch finde ich auch, dass beim Zebrastreifen vor der Bibliothek explizit auch auf Katzenfamilien Rücksicht genommen wird.


Vom Schloss selbst, in dem einige wichtige Ereignisse schwedischer Geschichte stattgefunden haben, war ich ehrlich gesagt nicht besonders beeindruckt, da die blassrote Farbe und die „plumpe“ Bauweise es irgendwie nicht besonders beeindruckend erscheinen lassen. Außerdem kann man es nicht von innen besichtigen, es beherbergt allerdings das „Peace House“ mit interessanten, aber deprimierenden Ausstellungen und das Kunstmuseum von Uppsala, die wir uns beide kurz ansahen.
Anschließend genossen wir noch den Ausblick über die Stadt und machten uns anschließend auf den Weg zum Stadtpark, wo wir bei schönstem Wetter eine kurze Mittagspause einlegten.

Das Schloss


Im Kunstmuseum


Die Aussicht


Nach einem kurzen Power Nap meinerseits gingen wir weiter zum Botanischen Garten, in dem ich zum ersten Mal in meiner Zeit in Schweden gezwungen war, aufgrund der prallen Sonne meinen Schal in eine Art Möchtegern-Beduinen-Kopftuch umzuwandeln.

Im Stadtpark










Der Botanische Garten


Auf dem Rückweg zum Bahnhof setzten wir uns noch etwas ans Flussufer der Fyrisån (auf den Bildern oben), die quer durch die Altstadt fließt und ließen uns ein Eis schmecken.
Zu guter Letzt wollten wir noch das architektonisch sehenswerte Konzerthaus besichtigen, dieses hatte aber leider auch sonntags geschlossen und so blieb es bei ein paar Fotos von außen.

Nur-Haus


Krankenhaus


Konzerthaus


Nach einem langen, sehr sonnigen Ausflug mit vielen neuen Eindrücken machten wir uns schließlich ziemlich müde wieder auf die Rückfahrt nach Stockholm.

Hejdå!



Dienstag, 17. Mai 2016
Drottningholm – auf der Königinneninsel
Hejhej!

Da hier die letzten Wochen durchgehend unglaublich schönes Wetter war (ich will es ja nicht verschreien), nutzte ich die Zeit, um einige länger geplante Ausflüge nachzuholen.
Letzten Freitag ging es zusammen mit Anikó (die bekanntermaßen zuverlässigen Chilenen sagten alle am Morgen durch Nichterscheinen ab) zum Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie nach Drottningholm (wörtlich „Königinneninsel“). Ich muss zugeben, dass wir nicht typisch touristisch und szenisch bei schönstem Wetter mit der Fähre fuhren (aufgrund hoher Preise und ungünstiger Fahrzeiten), sondern ganz studentisch den Bus nahmen – schön sonnig war es aber trotzdem.





Wir machten uns direkt auf den knapp 2,5 km langen Rundgang durch das als Weltkulturerbe ausgezeichnete Areal, dessen erster Stopp eines der drei „Juwelen“ ist – der Königspalast selbst.
Wir hatten uns ein Studenten-Kombiticket gekauft, mit dem wir unter anderem das Schloss von innen besichtigen konnten – hier ein paar Eindrücke:

Ein eher verdutzt schauender Wachlöwe





















Für alle Sissi-Fans














Danach spazierten wir bei strahlendem Sonnenschein durch den barocken Garten, am Herkulesbrunnen und den Bosquets vorbei zum nächsten Highlight – dem chinesischen Pavillon.













Dieses versteckte kleine Schlösschen mit starken Einflüssen chinesischer Bauweise diente früher der königlichen Familie als Rückzugsort vom öffentlichen Palastleben. Zuerst sahen wir uns auf eigene Faust etwas um, bevor wir am Nachmittag eine kleine geführte Tour des Pavillons mitmachten.
Auf der Tour erfuhren wir noch einige interessante Details über die symmetrische und an verschiedenen äußeren Achsen des Parks ausgerichtete Bauweise sowie die Inneneinrichtung des Pavillons.














Anikó

Meine Wenigkeit




Danach gingen wir durch das angrenzende kleine Waldstück auf die gegenüberliegende Seite des großen Parks, wo man unter anderem den Grundriss eines ehemals großen Labyrinths bestaunen kann.
Dieser Teil des Parks ist im Kontrast zum barocken Teil als naturgetreuerer englischer Garten konzipiert und wir nutzten das nahegelegene Seeufer zu einer kleinen Pause in der Nachmittagssonne.

Der "Lover's Path"


Das Zentrum des ehemaligen Labyrinths


Der englische Garten


Ich habe mir jetzt Freunde gesucht, die mir mit treuherzigem Blick folgen, sobald ich ihnen Essen gebe.




Zu guter Letzt ging es zum dritten „Juwel“, Drottningholms Hoftheater, das man leider nur zu bestimmten Zeit mit geführten Touren von innen besichtigen kann. Das heute noch sehr populäre Theater aus dem späten achtzehnten Jarhundert ist das weltweit besterhaltene und nutzt immer noch die Original-Bühnenmechanismen.





Nach einem interessanten und gleichzeitig sehr entspannten Ausflug machten wir uns schließlich am späten Nachmittag recht erschöpft auf den Heimweg, um uns für die weiteren Wochenendpläne auszuruhen.



Hejdå!