Uppsala
Hejhej!

Nachdem wir uns am Samstag eine kleine Verschnaufpause gegönnt hatten, ging es am Sonntag schon auf zum nächsten Ausflug – Anikó, Thomas und ich fuhren mit dem Zug ins nahegelegene Uppsala, um uns diese altehrwürdige Studentenstadt auch (endlich) einmal selbst anzusehen.
Nach 40-minütiger Zugfahrt kamen wir auch schon bei strahlendem Sonnenschein in Uppsala an, um festzustellen, dass dort (im Gegensatz zu Stockholm) sonntags so ziemlich alles geschlossen hat –Restaurants, Geschäfte, Cafés und die Touristeninformation, wo zumindest vor der Tür ein kleiner Briefkasten mit Stadtplänen hing. „Stadtpläne“ ist dabei ein euphemistischer Ausdruck für riesige unhandliche Hefte über Uppsala, in denen auf einer von gefühlt 100 Seiten gnädigerweise auch ein Stadtplan abgedruckt war. Den nutzten wir, um uns kurz einen Blick über die Hauptsehenswürdigkeiten zu verschaffen und uns dann auf eine Strecke zu einigen.
Los ging es also die Drottninggatan entlang am Rathaus vorbei bis zum riesigen Dom (und riesig heißt dabei 118 m lang und hoch und damit Skandinaviens größte Kirche). Wir sahen uns den Dom auch von innen an, denn neben der Konstruktion sind auch die Grabmäler von Gustav Vasa, Eric IX. und mehreren anderen wichtigen Persönlichkeiten Schwedens, die die Kirche beherbergt, sehr sehenswert.

Vom Hauptbahnhof...


...über den Rathausplatz...




...über eine Brücke...




...bis zum Dom.







Das Grabmal Gustav Vasas


Danach ging es zum „Herzstück“ der Stadt, der Universität von Uppsala, die 1477 gegründet wurde und damit die älteste Universität Skandinaviens ist. Genaugenommen ist die Universität überall in der Stadt, aber konkret sehenswert ist das Universitetshuset und das Grand Auditorium.



Anschließend warfen wir einen kurzen Blick ins Museum Gustavianum, das mir empfohlen worden war, da man dort unter anderem das Anatomische Theater besichtigen kann, in dem im 17. Und 18. Jahrhundert öffentliche Zerlegungen von Leichen stattfanden. Da das Museum Eintritt kostete und uns ansonsten nicht besonders interessiert hat, haben wir uns das Theater letztendlich gespart und uns direkt auf den Weg zum nächsten Highlight, dem Schloss, gemacht.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an zwei weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei: der wirklich schönen kleinen Helga-Trefald-Kirche im Schatten des Doms und der Universitätsbibliothek, die (wer hätte das gedacht) die älteste Bibliothek Schwedens ist und innerhalb einer kleinen Ausstellung im Eingangsbereich ein ganz besonderes Ausstellungsstück beherbergt: den Codex Argenteus, die Silberbibel aus dem 6. Jahrhundert (leider durfte man keine Fotos machen).

Die Bibliothek


Sehr sympathisch finde ich auch, dass beim Zebrastreifen vor der Bibliothek explizit auch auf Katzenfamilien Rücksicht genommen wird.


Vom Schloss selbst, in dem einige wichtige Ereignisse schwedischer Geschichte stattgefunden haben, war ich ehrlich gesagt nicht besonders beeindruckt, da die blassrote Farbe und die „plumpe“ Bauweise es irgendwie nicht besonders beeindruckend erscheinen lassen. Außerdem kann man es nicht von innen besichtigen, es beherbergt allerdings das „Peace House“ mit interessanten, aber deprimierenden Ausstellungen und das Kunstmuseum von Uppsala, die wir uns beide kurz ansahen.
Anschließend genossen wir noch den Ausblick über die Stadt und machten uns anschließend auf den Weg zum Stadtpark, wo wir bei schönstem Wetter eine kurze Mittagspause einlegten.

Das Schloss


Im Kunstmuseum


Die Aussicht


Nach einem kurzen Power Nap meinerseits gingen wir weiter zum Botanischen Garten, in dem ich zum ersten Mal in meiner Zeit in Schweden gezwungen war, aufgrund der prallen Sonne meinen Schal in eine Art Möchtegern-Beduinen-Kopftuch umzuwandeln.

Im Stadtpark










Der Botanische Garten


Auf dem Rückweg zum Bahnhof setzten wir uns noch etwas ans Flussufer der Fyrisån (auf den Bildern oben), die quer durch die Altstadt fließt und ließen uns ein Eis schmecken.
Zu guter Letzt wollten wir noch das architektonisch sehenswerte Konzerthaus besichtigen, dieses hatte aber leider auch sonntags geschlossen und so blieb es bei ein paar Fotos von außen.

Nur-Haus


Krankenhaus


Konzerthaus


Nach einem langen, sehr sonnigen Ausflug mit vielen neuen Eindrücken machten wir uns schließlich ziemlich müde wieder auf die Rückfahrt nach Stockholm.

Hejdå!