Samstag, 14. Mai 2016
3 Städte in 5 Tagen – Helsinki
Hej!
Nach einem Frühstück an Bord begrüßte uns so am nächsten Morgen um 8 Uhr die nächste Stadt in einem neuen Land – hallo Helsinki!
Sofort bei der Ankunft merkte man, dass man sich wieder in der EU befand, da die Einreise sehr viel problemloser verlief, man plötzlich wieder Schilder lesen konnte (auf Englisch, denn Finnisch ist etwa genauso gut verständlich wie Estnisch) und es kostenloses öffentliches WLAN gab (danke Eduroam).
Lustig ist übrigens auch, dass mein Gehirn mittlerweile Schwedisch als „bekannte Sprache“ einsortiert, etwa als auf der Fähre die Ansagen auf Finnisch und Russisch gemacht wurden und danach die schwedische Version kam, dachte ich mir „Ach gut, endlich auf Englisch – Moment, das ist ja gar kein Englisch, aber ich habe es verstanden :D“.
Nach der Ankunft fuhren wir direkt mit dem Bus in ein Hostel, wo wir unser Gepäck abluden und unsere (österreichische) Stadtführerin kennenlernten, mit der wir gleich zu Fuß auf eine Stadttour starteten. Sie erzählte uns viel Interessantes zur Geschichte Finnlands, der finnischen Sprache, dem Verhältnis zu Russland und den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Hier ein paar Eindrücke:







Die russisch-orthodoxe Kirche




Die älteste Kirche Helsinkis - da die Finnen ein sehr pragmatisches Volk sind, wird der Park rundherum, der früher als Pest-Friedhof diente, mittlerweile als beliebter öffentlicher Treffpunkt im Sommer genutzt.


Die Kathedrale




Der Bahnhofsplatz mit moderner Kunst...


...und der Silent Chapel.




Die bei Möwen sehr beliebte Statue Johan Ludvig Runebergs


Die Felsenkirche






Nach der Stadttour hatten wir etwas freie Zeit, die wir dazu nutzten, uns in der Markthalle am Hafen etwas zu essen zu holen (leider zu finnischen > schwedischen Preisen) und anschließend mit einer kleinen Fähre (wir hatten ja noch nicht genug Zeit auf Schiffen verbracht) nach Suomenlinna, einer ehemaligen Seefestung vor der Küste Helsinkis und heute einer der Haupttouristenattraktionen Finnlands, zu fahren.

Am Hafen und auf der Fähre










Da am 30. April in Finnland in der Walpurgisnacht „Vapu“ (in Schweden „Valborg“), die größte Studentenparty des Jahres, gefeiert wird, trafen wir in und um Helsinki und vor allem auf der Fähre ganze Horden an feierwütigen Studenten in typischen Anzügen mit Aufnähern verschiedener Studentenvereinigungen und Partys an.
Bei schönstem Wetter liefen wir einmal quer über die kleine Insel, sahen uns die Gebäude und Ruinen an, genossen den Ausblick rundherum und ließen uns einige Fotostopps nicht entgehen.







Die Kirche von Suomenlinna




Der Ausblick
mit Raúl und Yerko

mit Raúl, Anikó, Yerko und Melanie (v.l.n.r.)


Danach machten wir uns auf den Rückweg zum Festland und gönnten uns auf dem Weg zum Hostel noch ein Eis, bevor wir uns von dort aus schon wieder auf den Weg zum Terminal machten.
Bevor wir in die Fähre zurück nach Stockholm stiegen, verabschiedeten wir uns noch von unserer sehr netten Scanbalt-Tourmanagerin Kaia, die sich direkt auf den Rückweg nach Hause nach Tallinn machte.





Bisher waren meine Fähren-Erfahrungen ja rundum positiv verlaufen, diesmal wurden meine Nerven aber auf eine harte Probe gestellt, nachdem ich die Position unserer Kabine im Schiff begutachten durfte: wir waren direkt neben den Maschinen und Motoren bei den Küchenmäusen auf Deck 2 (von 9) noch unter den beiden Autodecks (und unter dem Meeresspiegel) untergebracht und mussten vom Einsteigedeck erst einmal gefühlt 10 Treppen steil nach unten bewältigen.
Daher – und um Valborg gebührend zu feiern – beschlossen wir, den Großteil der Nacht lieber nicht in unseren Betten zu verbringen und gingen zur Stärkung erst einmal in der Caféteria etwas essen (leider waren die Preise nicht mehr russisch) und im DutyFree-Shop einkaufen, bevor es zur Kabinenparty (wenn wir schon ertrinken, dann wenigstens mit einem Bier in der Hand) und anschließend auf die Tanzfläche des Nachtclubs zu Livemusik (einer ziemlich verrückten Band, die wohl gerne eine Mischung aus AC/DC und den Village People geworden wäre) ging.
Irgendwann spät nachts beschloss ich dann schließlich doch, mich in mein Bett (aka potentiell mein nasses Grab) zu begeben und schlief bis kurz vor der Ankunft in Stockholm (es ist natürlich alles gut gegangen und wegen der Zeitverschiebung konnten wir sogar noch eine Stunde länger schlafen).
Nach einem letzten Buffet-Frühstück an Bord (man gönnt sich ja sonst nichts im Studentenleben) ging es dann schließlich an die Verabschiedung lieb gewonnener Mitreisender und anschließend an den Heimweg durch die „Heimatstadt“ Stockholm.
Vielen Dank an alle, die auf dieser schönen Reise dabei waren und man sieht sich immer (mindestens) zweimal im Leben!

Hejdå!